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Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Lutterberg



Die Freiwillige Feuerwehr Lutterberg besteht mittlerweile Über 70 Jahre.
Als Gründungsjahr wurde 1941 angenommen.
In der turbulenten, mit vielen aktuellen Geschehnissen und Wirren versehenen Zeit wurde der Übergang von einer Pflichtfeuerwehr in eine Freiwillige Feuerwehr im Jahr 1941 vollzogen.
Ein genaues Datum konnte im Nachhinein nicht in Erfahrung gebracht werden, da weder ein Protokoll noch andere Aufzeichnungen vorhanden sind, sodass man von mündlichen Überlieferungen ausgehen muss. Fest steht nur, dass die meisten Männer als Soldaten an der Front waren. Die wenigen, die noch im Ort verblieben, taten sich zusammen, um den Feuerschutz zu gewähren.

Doch was war vor 1941?

Bis 1941 bestand eine Pflichtfeuerwehr. Hier mussten alle unbescholtenen, geistig und körperlich gesunden, männlichen Bürger von 18 bis 60 Jahre teilnehmen. Alle 4 Wochen wurde eine Pflichtübung durchgeführt und bei Nichterscheinen wurde ein Strafgeld erhoben. Die übung und Ausbildung wurde meist von einem Beauftragten des Landkreises durchgeführt und überwacht.

Die Alarmierung erfolgte durch schnelles Läuten der Kirchenglocke ( Feuerglocke ) oder durch schnelles Schlagen eines Klöppels an ein Bandsägeblatt, das frei an einem Mast hing. Diese Bandsägeblätter waren in gewissen Abständen meist an Strommasten angebracht und wurden von einem Mitbürger, der in der Nähe wohnte, betätigt. Dann fanden sich die Männer am Spritzenhaus ein. Das Spritzenhaus war der Vorläufer des heutigen Gerätehauses. Das Spritzenhaus stand seiner Zeit am "Spritzenberg“ gegenüber der heutigen Gaststätte Erwin Werner.

Als technische Ausrüstung diente eine Kolbenpumpe, Baujahr 1890, die von 4 bis 6 Männern bedient werden musste. Zum Einsatzort wurde die Pumpe mit 2 Pferden gezogen. Die Schläuche bestanden aus Hanf. Diese saugten sich im Laufe des Einsatzes voll und waren nach dem Löscheinsatz sehr schwer. Und nach dem Einsatz bedurften sie einer fürsorglichen Pflege, denn so genannte Schirrmeistereien oder Schlauchpflegereien gab es nicht.
Auch alle weiteren Ausrüstungen und Geräte waren nur begrenzt vorhanden und mit der heutigen Technik, Materialqualität und Handhabung nicht vergleichbar.
Soweit ein geregelter Dienst in den letzten Kriegsjahren überhaupt möglich war, musste trotz alledem die Freiwillige Feuerwehr Lutterberg zu Großeinsätzen ausrücken.

Am 3. Oktober 1943 leistete man nachbarliche Löschhilfe in Spiekershausen. Ein durch Bombenangriff entstandener Großbrand verlangte den freiwilligen Helfern alles ab. Die Kolbenpumpe wurde mit Pferden zum Einsatzort gezogen und die Wehrmänner selbst gelangten ebenfalls mit einem Pferdefuhrwerk zum Einsatzort.
Im eigenen Ort beschränkten sich die Einsätze in den Kriegsjahren, die ebenfalls durch Bombenangriffe und Granatsplitter erforderlich waren.

In der Nachkriegszeit war die Aufrechterhaltung eines Feuerwehrdienstes äußerst schwierig. Die britische Besatzungsmacht erließ ein Versammlungsverbot, wonach die Feuerwehr nur eine Mitgliedsstärke von max. 20 Kameraden haben durfte.

Und im Laufe der Jahre ging es mit der Ausrüstung und Ausstattung der Feuerwehr immer ein wenig voran.
Im Jahr 1948 wurde eine DKW - 2 Takt - Motorspritze angeschafft.
Durch diese Anschaffung wurde auch ein Transportfahrzeug notwendig. Doch der Gemeindesäckel ließ keine größere Anschaffung mehr zu, so dass in Eigenleistung ein Anhänger gebaut wurde. Der Aufbau bestand aus Holz und die Räder waren mit Vollgummi bereift. Der Stellmacher Karl Schluckebier und der Schmied Karl Schluckebier schufen dieses Fahrzeug, das für viele Jahre seine Dienste tat.

Im Jahr 1954 hatte man einen Großbrand. Hier waren auch die Kameraden aus Landwehrhagen vor Ort.
Einen Mittelbrand unter frostigen Bedingungen erschwerte die Brandbekämpfung im Jahre 1956.
Ab 1956 wurde erstmals eine feuerwehrtechnische übungsausbildung in den Feuerwehrdienst aufgenommen und in Bühren nahm man erstmals an den Kreiswettkämpfen teil.

Die Neuanschaffungen in den folgenden Jahren waren:
20. Feb. 1958 - eine neue TS 8/8
02. Mai 1963 - ein neuer TSA (zum Preis von 3553,50 DM)
15. Juli 1972 - ein neues TSF
08. Aug. 1974 - eine neue TS 8/8
16. Dez. 1984 - ein neues LF 8 - Vorführfahrzeug
01. Nov. 2007 - eine neue TS 8/8
...

In 1962 wurden die Kreiswettbewerbe in Lutterberg durchgeführt. 24 Wehren waren zu Gast. Die beste Wehr mit 462 Punkten waren die Hann. Mündener.

Weitere Mittel- und Großeinsätze der Lutterberger Feuerwehr:
01. Nov. 1965 - Brand des Spänebunkers der Fa. Hasse
23. Jul. 1966 - Brand Vorratsscheune Fraatz
16. Mai 1969 - Gasthaus Lutterberger Höhe brannte
18. Aug. 1976
19. Sep. 1976 - Brandserie in Landwehrhagen
26. Sep. 1976
21. Sep. 1978 - Feuer im Spänebunker der Fa. Hasse
18. Mai 1982 - Fertighausbrand in Landwehrhagen
26. Jul. 1983 - Brand Sägewerk Hasse
10. Feb. 1987 - Brand des Forsthauses in Landwehrhagen, Sandershäuser Weg
15. Mai 1987 - LKW - Brand im Tunnelvortrieb Franzosenbrücke
23. Jul. 1987 - Dachstuhlbrand bei Fam. Schellschmidt
12. Apr. 1991 - Waldbrand im Lutterberger Forst
11. Mai 1993 - Böschungsbrand BAB 7, Abfahrt Lutterberg
16. Okt. 1994 - Entstehungsbrand Fam. Maus
23. Nov. 1998 - Brand im alten Bäckerhaus
27. Mär. 2001 - Scheunenbrand Triftstr. Eigentum von Dr. Hubert Baule
27. Feb. 2003 - Dachstuhlbrand Kirche Landwehrhagen
05. Nov. 2003 - Brand im Asylantenheim in Sichelnstein
28. Feb. 2005 - Küchenbrand in Landwehrhagen, Weißdornweg
23. Jun. 2006 - Containerbrand bei DHL - Fulfilment
20. Jul. 2006 - Brand eines Hochsitzes in der Feldmarkt
13. Apr. 2007 - Chemieunfall bei DHL Post Express
26. Apr. 2007 - Waldbrand im Nienhäger Forst
29. Sep. 2007 - Hochwassereinsatz in Uschlag und Nienhagen
...
Dazu kommen etliche Kleinbrände, zahllose Hilfeleistungen und Fehlalarmierungen.

Weitere Eckdaten der Lutterberger Feuerwehr sind:
Herbst 1969 - Bezug des neuen Gerätehauses neben dem Bäckerhaus
27. Dez. 1972 - Gründung der Feuerwehrkameradschaft Lutterberg e.V.
  Der erste Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:
  1. Vorsitzender H.-H. Wasmann, 2. Vorsitzender R. Scheidemann,
  Beisitzer: G. Busch, H.-J. Buhse und G. Krybus
08. Feb. 1975 - Gründung einer Jugendfeuerwehr mit 14 Jugendlichen
  Erster Jugendwart war W. Salomon, Stellv. B. Barthel
28. Nov. 1980 - Einweihung eines Schulungs- und Aufenthaltsraumes im Bäckerhaus
19. März 1988 - Erweiterung des Schulungs- und Aufenthaltsraumes mit einer Toilettenanlage
Januar 1994 - Einweihung von 2 Räumen für die Jugendfeuerwehr im Bäckerhaus
1997 - Beginn der Umbauarbeiten in der alten Schule:
  Schaffung von Schulungsraum, Teeküche, Toilettenanlage, Jugendfeuerwehr-Werkraum
  und einer Kleiderkammer
12. Juni 1998 - erste Versammlung im neuen Feuerwehrdomizil alte Schule
14. Nov. 2000 - Bezug des neuen Gerätehauses an der Turnhalle